Es gibt heute in der Linken wohl kaum politisch arbeitende Menschen, Gruppen oder Organisationen, die sich im Laufe der Zeit nicht durch staatliche Repression in ihrer politischen Tätigkeit verfolgt oder behindert sahen.
Für die Gefangenen aus unserer Bewegung, unseren Zusammenhängen und unseren Kämpfen, also diejenigen, die wir im weitesten Sinn als politische Gefangene definieren, ist es enorm wichtig sie weiterhin in den weitergehenden Widerstand miteinzubeziehen. Das heißt ihnen von Aktionen zu erzählen, ihnen Zeitschriften zu schicken (wenn sie diese wollen) und mit ihnen gegenbenenfalls Strategien und Ideen zu diskutieren.
Politische Gefangene werden in der Regel selbst im Knast (u.a. auch von den anderen Gefangenen) isoliert. Zusätzlich kann es (wie bei anderen renitenten Gefangenen natürlich auch zu Angriffen der WärterInnen (Rollkommandos) kommen, dazu können weitere Schikanen (wie z.B. Beleidigungen, Belästigungen) sowie weitere verschärfte Restriktionen kommen. So kann ein Brief den hellsten Punkt eines Tages hinter Gittern ausmachen.
Das Leben im Knast ist tot langweilig, und jegliche Nachricht die etwas Licht bringt, egal ob sie von einer bekannten oder unbekannten Person kommt, ist stets willkommen. Für Inhaftierte zählt daher der Erhalt von Briefen zu den wenigen Lichtblicken im alltäglichen Grau des vor-sich-hin-lebens in der Anstalt. Hinter den Mauern mit Stacheldraht, Wachtürmen und bewaffneten Schließern gibt es kaum menschliche Nähe und Gefühle, sondern Unterordnung und den täglichen Kampf ums Überleben. Aber eine Möglichkeit, diese Mauern der Passivität und Kälte zu überwinden, ist das Schreiben von Briefen an Gefangene. Es schafft eine Abwechslung und gibt die Möglichkeit die eigenen Gedanken zu erweitern und die Isolation ein stückweit zu durchbrechen.
Ihr wisst nicht was ihr Gefangenen schreiben sollt? Wie ihr das am besten macht? Kein Problem – zusammen kriegen wir das hin. Am Tag der politischen Gefangenen laden wir Euch ein gemeinsam mit uns Gefangenen zu schreiben. Lasst uns gemeinsam Solidarität praktisch umsetzen.
Wir treffen uns am 18.03.2023 von 15:00 – 18:00 Uhr in der Hemauerstraße 15.
Weitere Infos zum Thema findet ihr hier.